Carmignac

Unterstützung von Bergbaukonzernen bei der Bewältigung der Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung

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Bergbaukonzerne sind Schlüsselakteure bei der globalen Energiewende. Die Zusammenarbeit mit ihnen, um sie bei der Umstellung auf eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen, ist daher nicht nur für den Planeten, sondern auch für Investoren von entscheidender Bedeutung.

Obwohl Bergbauunternehmen oft für ihre umweltschädlichen Verfahren und Methoden kritisiert werden, spielen sie eine Schlüsselrolle bei der globalen Energiewende. Aus diesem Grund ist die Unterstützung dieser Unternehmen beim Übergang zu einer nachhaltigen Entwicklung eine Schlüsselfrage für die Zukunft des Planeten und für Investoren, die einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt haben wollen.

Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine große gesellschaftliche und ökologische Herausforderung, zu deren Bewältigung das Pariser Abkommen teilweise beitragen muss. Dieses im Dezember 2015 unterzeichnete Abkommen legt einen globalen Rahmen fest, um die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts unter 2 °C zu halten. In diesen Zusammenhang bemüht man sich, den Temperaturanstieg auf 1,5 °C zu begrenzen, die Schadstoffemissionen zu reduzieren und Kohlenstoffneutralität zu erreichen1 . Um diese Ziele zu erreichen, wurden Systeme zur Erzeugung umweltfreundlicherer Energie und sogenannter "grüner" Mobilität geschaffen.


Das Wachstum der erneuerbaren Energien

\r\nQuelle: Carmignac, Bloomberg New Energy Finance


"Ohne die Bergbaukonzerne", warnt Sandra Crowl, Leiterin der Abteilung für Umwelt-, Gesellschafts- und Unternehmensführungsfragen (ESG) bei Carmignac, "werden wir unsere Umweltziele nicht erreichen können. Wenn die Energiewende gelingen soll, brauchen wir ihre Metalle."

Die Technologien zur Herstellung der heutigen erneuerbaren Energien und Elektroautos erfordern die Verwendung mehrerer Metalle. Kupfer, Nickel, Kobalt, Silber, Aluminium, Lithium und Neodym sind Mineralien, die in großen Mengen für den Einsatz in Batterien, Photovoltaikzellen und Windkraftanlagen abgebaut werden.

Die Abbau-, Produktions- und Transportmethoden der Bergbaukonzerne werden von NGOs oder politischen Entscheidungsträgern oftmals kritisiert. Sie vertreten die Auffassung, dass dadurch die Biodiversität bedroht, die Böden degradiert und die Entwaldung gefördert wird. Immer mehr Unternehmen arbeiten jedoch an der Entwicklung neuer Technologien. Hierdurch unterstützt man Bergbauunternehmen, effizienter, umweltfreundlicher und sicherer für Menschen und Mitarbeiter zu werden.

Eine große Herausforderung


„Indem wir uns mit Bergbauunternehmen über diese Themen austauschen, können wir ihnen helfen, sich dieser Probleme bewusst zu werden und auf die ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu reagieren", erklärt Sandra Crowl. "Es liegt in der Verantwortung der Investoren, die Industrien zu verstehen und zu unterstützen, um grüne Technologien voranzutreiben.“

Es ist zweifelsohne eine große Aufgabe. Die Produktion von erneuerbaren Energien, deren Speicherung und die grüne Mobilität werden zu einem äußerst starken Verbrauchsanstieg von Materialien führen, die für die Energiewende unerlässlich sind. Nach Schätzungen von Carmignac wird der Bedarf bis 2030 zwei- bis sechsmal höher sein als heute und bis 2050 sogar noch höher.

Während zum Beispiel traditionelle, auf fossilen Brennstoffen basierende Fahrzeuge Autos mit einem Verbrennungsmotor sind, sind Elektrofahrzeuge (EV) im Wesentlichen Batterien auf Rädern, und Batterien sind sehr metallintensiv. Daher wird erwartet, dass der Bedarf an Metallen wie Lithium, Nickel und Kobalt im Einklang mit dem Produktionswachstum von Elektrofahrzeugen zunimmt. Die Nickelproduktion wir sich in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich verzehnfachen, um die Nachfrage nach Batterien für Elektrofahrzeuge zu decken und die Reichweite zu erhöhen.

"Im Bergbausektor gibt es viele Innovationen. Die Unternehmen entwickeln Recyclingtechniken und die Wiederverwendung von seltenen Mineralien, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern und die Reserven zu erhöhen", erklärt Sandra Crowl. "Dennoch müssen wir diese Ressourcen gut im Auge behalten."

Mit der steigenden Nachfrage nach Materialien gehen selbstverständlich Probleme einher. Heute gibt es nur wenige, wenn überhaupt, echte Alternativen zu Metallen wie Kupfer oder Kobalt. Die Aluminiumproduktion verbraucht sehr viel Energie. In Indonesien, dem größten Nickelproduzenten der Welt, ist das Thema Biodiversität aufgrund der Auswirkungen der Minen auf das Land und die Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinden sowie der Einleitung von Abwässern aus der Mineralienverarbeitung in den Ozean unweit von Korallenriffen ein heikles Thema.

Darüber hinaus ist die Recyclingrate – der Prozentsatz des Materials, das am Ende seiner Lebensdauer recycelt oder zurückgewonnen werden kann – sehr niedrig und in einigen Fällen gleich null (0 % für Silber und Neodym, 10 % für Lithium), so die Daten der Weltbank.

\r\nQuelle: Carmignac, Die Weltbank


In dieser Situation spielen Investoren aufgrund ihrer Fähigkeit, Risiken und Potenziale langfristig einzuschätzen, eine ganz entscheidende Rolle. Mithilfe einer eingehenden Analyse der Unternehmen und einer Top-Down-Sicht der Probleme können Investoren den Unternehmen die benötigte Unterstützung bieten und ihnen helfen, Verfahren und Methoden zu verbessern.

„Wir müssen in Unternehmen investieren, die eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielen, aber nicht nur in diejenigen, die am offensichtlichsten erscheinen", erläutert Sandra Crowl. "Wir glauben, dass es unverantwortlich wäre, nur in einwandfreie Unternehmen zu investieren und diejenigen auszuschließen, die auch für die Förderung der Energiewende wichtig sind, wie z. B. Bergbaukonzerne, wegen höherer CO2-Emissionen oder Kontroversen in der Vergangenheit."

Darüber hinaus wurden Rahmenwerke und Best-Practice-Leitfäden geschaffen, die es Investoren ermöglichen, Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen. Dies ist im Bergbausektor beispielsweise mit dem von der Responsible Mining Foundation vorgeschlagenen Rahmenwerk der Fall. Es fördert Best Practices in sechs Themenbereichen: wirtschaftliche Entwicklung, Geschäftsverhalten, Lebenszyklusmanagement, Wohlbefinden der Gemeinschaft, Arbeitsbedingungen und Umweltverantwortung.

„Als Investor kann man nicht nur eine oberflächliche Sichtweise akzeptieren, wenn man ökologische und gesellschaftliche Themen verstehen will", sagt Sandra Crowl. "Wenn wir grüne Technologien ganzheitlicher betrachten, können wir die positiven und negativen Auswirkungen auf die Umwelt besser einschätzen und so gewährleisten, dass die grünen Technologien auch wirklich grün sind."

1Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffemissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre durch Kohlenstoffsenken